Bogen um die Benkert - Beete


Ökogrün im Holländischen Viertel im Blumenwettbewerb ignoriert




Innenstadt Lange bevor sich die Stadtväter entschlossen, mit einer flächendeckenden floralen Kampangne nach europäischem "Entente - Florale" -Lorbeer zu greifen, grünte es bereits an der Benkertstr. 1. Auch heuer blühen in den von Abriss-Steinmäuerchen liebevoll gesäumten Beeten inklusive Komposthaufen blaue Hortensien, pinkfarbende Petunien, Malven sowie Stiefmütterchen. Auf letztere hätte Jirka Witschak, Betreiber der Szenekneipe "La Leander", besser verzichten sollen. Jedenfalls hat die Jury der Innerstädtischen Blumenschmuckwettbewerbes den Hobbygärtner und benachbarte Gewerbetreibende äußerst stiefmütterlich behandelt. " Am 2. Juni, dem Tag des Rundgangs, saß ich mit einem Geschäftspartner hier draußen beim Kaffee, um die Damen und Herren zu erwarten. Aber die Kommission ließ sich nicht blicken", sagt Witschak. Machte offenbar einen Bogen um den zwischen Mittel- und Kurfürstenstraße gelegenen Abschnitt der Benkertstraße, wo die Beete a la Leander begeisterte Nachahmer gefunden haben. Monika Stiller vom Reisebüro Flugbörse zum Beispiel und auch das Team vom Wein Werk. " Wir sind enttäuscht und finden es sehr schade, dass unsere Mühen nicht gewürdigt werden. Die Passanten loben die Begrünung", sagt Frauke Herlyn. Merkwürdig ist die Sache schon, den die Jasminsäulen vor der Alabaster-Boutique in der Benkertstraße 11 wurden wohl registriert und gewannen sogar einen Preis (MAZ berichtete). Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber gegen Witschaks blumige Zinkwannen still leben - in einem darf friedvoll-ökologisch Tulpenlaub welken - wirkt die Dekoration des Erstpazierten "Unscheinbar" - passend zum Namen der Lokalität. Witschak fragt sich nun, ob das vielleicht "die Retourkutsche" für jahrelangen Behörden Zoff um die bunten Beete ist. Die Pflanzenkübel musste er "Grachten grün" anpinseln, darauf hatte die Denkmalpflege bestanden. Fragen über Fragen, die er auf der nächsten Tagung des Ordnungsausschusses stellen will.